INTERNATIONALES GARTENFESTIVAL 2011 - Domaine de Chaumont-sur-Loire

Fruchtbare Knollen


Seit 1992 bietet das Gartenfestival "Festival des jardins" einen außergewöhnlichen Überblick über den Erfindungsgeist der Landschaftsgestaltung weltweit.
In den 20 Ausgaben des Festivals wurden ca. 500 Gärten geschaffen, die Prototypen der Gärten von morgen.



Das Festival, eine Quelle für Ideen und Schule für neue Talente, verleiht der Gartenkunst neue Energie und gewinnt durch die Vorstellung neuer Begrünungen, neuer Materialien, Ideen und innovativer Ansätze das Interesse sowohl der Öffentlichkeit als auch der Fachwelt. Die Vielfalt, Kreativität und Qualität der Projekte haben zum weltweiten Ruhm des Festivals, das sich zu einem unumgänglichen Termin für die Vorstellung der Arbeiten einer neuen Generation von Landschaftsgestaltern, Architekten, Dekorationsmalern, Gärtnern und vielen anderen entwickelt hat, beigetragen.
Neben dem Festival bieten das kleine Nebeltal "Vallon des brumes", der experimentelle Garten, der "Sentier des fers sauvages" (der Pfad der wilden Schmiedearbeiten) und Anhöhen der Öffentlichkeit permanente experimentelle Gärten, die sich im Laufe der Jahreszeiten weiterentwickeln.

The International Garden Festival has been providing a unique panorama of landscape design all over the world since 1992.
In 20 seasons, almost 500 gardens have been designed, which are prototypes of the gardens of the future.
At the same time a source of ideas and a nursery for talent, the festival gives an extra boost to the art of gardens and gains the interest of both the public and those in the trade by displaying new flower arrangements, new materials, new ideas and new approaches. The diversity and the high quality of the projects have contributed to the festival’s international reputation, which has become an indisputable meeting place for displaying the work of a new generation of landscape gardeners, architects, designers or gardeners.
Next to the Festival, the “Valley of the mists” (Vallon des Brumes), the “organic vegetable garden”, the “wild iron pathway” (Sentier des Fers Sauvages) and certain banks show permanent experimental gardens that change throughout the seasons





Motto 2011: „Gärten der Zukunft oder die Kunst einer glücklichen Artenvielfalt“
2011 Theme: “Gardens of the future or the art of happy biodiversity”

Die Vielfalt ist es, die die Freude von Entdeckungen, der Schönheit der Landschaften, der Begegnung der Sprachen und des Reichtums eines Austausches ausmacht. Sie verzaubert die Welt und nährt mit unseren Unterschieden die Möglichkeit einer gemeinsam genutzten Welt. Als Quelle und Ziel, Ausdruck der ursprünglichen Natur, von Wandlung und Organisation, Nutzen und Zier vereint der Garten in sich allein den ganzen Reichtum der Welt, alles, was die Natur uns schenkt und alle Veränderungen, Ordnungen und Riten, Schöpfungen und Ausdrucksformen, die Jahrhundert für Jahrhundert von Wissenschaft und Geschichte hervorgebracht wurde. Der Garten ist eine Feier zu Ehren der Vielfalt von Mensch und Natur, der verschiedenen Arten von Lebewesen, ihrer Koexistenz und ihres notwendigen Gleichgewichts.
Dieses Gleichgewicht ist heute bedroht. Die Menschen haben aus den Ressourcen der Natur geschöpft, als wäre sie ein Brunnen ohne Grund, ohne sich um deren Bewahrung und deren Besonderheit zu sorgen. Der zunehmende Artenschwund schadet der Vielfalt der Arten und dem vielfachen Spiel der lebendigen Kräfte der Natur. „Innerhalb der letzten fünfzig Jahre ist die Welt der Natur erheblich zurückgeschritten. Arten erlöschen und mit ihnen verschwinden die biologischen, chemischen und strukturellen Eigenschaften, die sie innehaben. […] Die Vielfalt verblasst innerhalb der Arten; eine sehr hohe Zahl von ihnen werden geschützt in der Form von begrenzten Populationen, die anderen Populationen verschwinden: Von jeder Art bleibt nur eine kleine Zahl von Genotypen bestehen (manchmal sogar nur ein einziger); die anderen Genotypen, mit allen ihren potentiellen anpassungsbedingten Abweichungen vergehen; die Wandelbarkeit, die Heterogenität, die Vielzahl der Pflanzen, die einzigen Garanten für den Fortbestand des Lebens, nehmen in gefährlichem Maße ab.” (Aline Raynal-Roques, “La botanique redécouverte“ [Botany Rediscovered], published by Belin in 1994)
Über die Botanik und die Pflanzenwelt hinaus neigt der Garten dazu, ein kleines Ökosystem zu werden. Blumen, Pflanzen, Kräuter, Samen, Tierarten sollen in ihm ihre Unterschiedlichkeiten wiederfinden und rühmen können, zusammen in einer Üppigkeit leben, die die Zeit der Ursprünge und die Zeit der Erfindung, das Wilde und die Transformation vereint. Zeigen wir diesen unendlichen Reichtum, diese Fülle, bringen wir die Tugenden, die enthaltenen Möglichkeiten, die Fruchtbarkeit des Unvorhergesehenen der extremen Vielfalt zur Geltung, ermuntern wir die Öffentlichkeit dazu, die Natur zu respektieren und zu feiern, sensibilisieren wir sie für die Vorzüge und Wohltaten der Artenvielfalt. Und auch wenn der Garten allein die Welt nicht retten kann, so wird er doch weitere Chancen für diese Artenvielfalt schaffen, sich entwickeln, um weitere Aufnahmeorte zu bilden und das botanische Wissen zu verbreiten. Schon das Benennen von Pflanzen und Samen, das Nachdenken über die Art ihrer Aufbewahrung, ihres Schutzes und ihrer Vervielfältigung verleiht ihnen bereits eine Existenz.
Beim Gartenfestival von 2011 werden Gärten, die alarmieren sollen, Gärten der Zukunft, Werkstätten der (Wieder)Entdeckung und des Wiederaufbaus unserer Vielfalt, lebendige Gemälde einer Rückeroberung und eine aktive Pädagogik ihrer Methode und ihrer Versprechen zu sehen und zu durchlaufen sein. Unter Bewahrung ihrer Magie, ihrer Schönheit und ihrer ästhetischen Stärke werden die Gärten zur Quelle neuer Vorschläge, von Forschung und wissenschaftlicher sowie künstlerischer Innovation, bieten neue Ideen, neue Materialien, eröffnen neue Praktiken für die nahe Zukunft, stärken die Artenvielfalt und sorgen dafür, dass die Welt wieder verzaubert wird.

It is biodiversity that gives us the pleasure of discovery, the beauty of landscapes, the meeting of languages and the richness of exchanges. It makes the world a delight and fosters the possibility of a shared world arising out of our differences. The garden is both a source and an end in itself, the expression of nature in its original form, of transformation and organisation, of utility and pleasure, and thus all on its own brings together all the richness of the world, everything nature gives us and all that knowledge and history have brought in terms of transformations, organisation and rites, creativity and expression over the centuries. The garden is a celebration of the diversity of people and nature, of living species, of their coexistence and of the necessary balance between them.
Nowadays, this balance is under threat. People have drawn on natural resources as if they were taking them from a bottomless well, without any concern for their conservation and their uniqueness. The ever-increasing speed at which species are being lost is jeopardising biodiversity and the multiplicity of nature’s life forces. “Over the last 50 years, the natural world has been in considerable decline. Species are dying out and with them the biological, chemical and structural characteristics that they carried with them. […] Diversity is fading away within species; a large number of them are protected in the form of restricted populations, with other populations disappearing: we are only conserving a small number of genotypes of each species (sometimes just one); the other genotypes, with all their possible adaptive variations are being lost; there is a dangerous reduction in the variability, heterogeneity and multiplicity of plants, which are the only guarantors of the sustainability of life .”
Aline Raynal-Roques, “La botanique redécouverte“ [Botany Rediscovered], published by Belin in 1994
Going beyond botany and plants, the garden tends to become a small ecosystem. Flowers, plants, herbs, seeds and animal species have to find and magnify their differences there, live together in a profusion that blends both the time of their origin and the time of invention, wildness and transformation. Let us demonstrate this infinite richness, this abundance, let us highlight the virtues, the potentials and the fruitful surprises of extreme diversity, let us encourage the public to respect and celebrate nature, let us make people aware of the assets and benefits of biodiversity. And if the garden cannot save the world all on its own, it will be able to offer more opportunities for this biodiversity, take it in new directions to other welcoming places and spread botanical knowledge. Naming plants and seeds, reflecting on how to conserve and preserve them, as well as increasing their numbers, all this already means giving life to them.
The 2011 Garden Festival will offer the chance to see and walk through gardens that raise the alarm, gardens of the future, workshops for the (re) discovery and rebuilding of our diversity, living pictures of winning it back and active education about how to go about it and what it promises. Whilst keeping their magic, their beauty and their aesthetic power, its gardens will be powerful sources of concepts for the future, research and scientific and artistic innovation, offering new ideas, new materials, opening up new practices for tomorrow’s world, glorifying biodiversity and making the world a delight once more.






Dieses internationale Gartenfestival ist vom 22. April bis zum 16. Oktober 2011 für das Publikum geöffnet.

http://www.domaine-chaumont.fr/index-en.php

Kommentare

Beliebte Posts